Zellveränderungen des Gebärmutterhalses
Im Rahmen der Jahreskontrolle erfolgt alle drei Jahre eine sogenannte Krebsvorsorge oder PAP-Abstrich. Bei diesem Abstrich wird während einer vaginalen Untersuchung mittels einer speziellen Bürste eine Zellprobe des Gebärmutterhalses entnommen.
Die Probe wird ins Labor geschickt und von spezialisierten Ärzten eingehend untersucht. Dabei wird begutachtet, ob genügend Zellmaterial vorhanden ist. Ob aus jeder erforderlichen Zone Material vorhanden ist, und ob die Zellen Veränderungen aufweisen. Bei einem Abstrich sieht man unter dem Mikroskop einzelne Zellen, die keine Verbindung zueinander haben.
Diese Untersuchung wird vorbeugend durchgeführt, um Zellveränderungen am Gebärmutterhals zu entdecken, bevor Gebärmutterhalskrebs entstehen kann. Gebärmutterhalskrebs wird überwiegend durch Humane Papillomaviren verursacht. Bislang wurden mehr als 200 HPV-Typen entdeckt, einige von Ihnen verursachen Gebärmutterhalskrebs, aber auch andere Krebsarten (Analkrebs/Mund-/Rachenkrebs), wieder andere sind für die Entstehung von Feigwarzen verantwortlich.
Da es keinen 100%igen Schutz vor einer HPV-Infektion gibt, ist anzunehmen, dass sehr viele, vor allem junge Männer und Frauen, symptomlos infiziert sind und das Virus unbewusst verbreiten. Zellveränderungen am Gebärmutterhals sind jedoch weit seltener, da nicht bei jeder HPV-Infektion auch solche Veränderungen auftreten.
Beim Auftreten von leichten Zellveränderungen, kann man diese zunächst beobachten, denn die grosse Mehrzahl der Veränderungen heilt von allein wieder aus. Wichtig ist, diese leichten Zellveränderungen zu beobachten. Hierzu sind regelmässige Abstriche und die Begutachtung des Gebärmutterhalses, die sogenannte Kolposkopie, notwendig. Hierbei wird der Gebärmutterhals mit einer speziellen Lupe stark vergrössert. Durch Betupfen mit verschiedenen Lösungen (Essig und Jod) kann man die Zonen mit veränderten Zellen sichtbarer machen, um an diesen Stellen eine Gewebeprobe zu entnehmen.
Während in einem Abstrich einzelne Zellen zu sehen sind, kann man bei einer Gewebeprobe viele Zellen sehen und wie sie zusammengehören. Dies ist für eine genaue Diagnose wichtig.
Bei den höhergradigen Veränderungen unterscheiden wir verschiedene Stufen. Um eine genaue Diagnose zu ermitteln wird ebenfalls eine Kolposkopie und Gewebeentnahme durchgeführt. Je nach Schwere der Veränderung und nach Lebenssituation sind verschiedene Vorgehensweisen möglich. Manchmal kann es sinnvoll sein zuzuwarten, in anderen Fällen ist eine Operation notwendig.
Vielen Frauen haben grosse Sorge, wenn eine Operation angeraten wird, aber noch Kinderwunsch besteht: Auch nach einer Operation (einer sogenannten Konisation) ist es möglich schwanger zu werden und die Schwangerschaft auszutragen. Jedoch sollte eine solche Situation immer detailliert und individuell beurteilt werden.