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Die Schwangerschafts­vergiftung

von A. Temler/S. Preschany
Die Schwangerschafts­vergiftung

Die Schwangerschaftsvergiftung oder auch Präeklampsie genannt, ist eine gefürchtete Schwangerschaftskomplikation, die in der Schweiz weniger als 2% aller Schwangerschaften pro Jahr betrifft. Die Ursache der Schwangerschaftsvergiftung hat mit einer Störung der Plazenta zu tun und ist bis heute nicht komplett verstanden. Diese Störung der Plazenta/Plazentaentwicklung beginnt bereits im 1. Schwangerschafts-Drittel, jedoch kann sie zu diesem Zeitpunkt nicht erkannt oder diagnostiziert werden.


Eine Diagnose kann erst gestellt werden, wenn erste Symptome auftreten. Bei frühen Erkrankungen kann dies bereits zwischen der 20. bis 25. Schwangerschaftswoche (SSW) der Fall sein, häufiger sind Symptome aber erst gegen Ende der Schwangerschaft, manchmal sogar erst nach der Geburt.


Symptome einer Schwangerschaftsvergiftung

Die Symptome einer Präeklampsie sind extrem variabel, manchmal auch komplett fehlend. Das häufigste Erstsymptom ist der erhöhte mütterliche Blutdruck, dieser kann über einen langen Zeitraum langsam ansteigen. Es kann aber auch zu starken Blutdruckanstiegen in kurzer Zeit kommen. Dies kann durch die Patientin als Kopfschmerz wahrgenommen werden. Auch schnell zunehmende Wassereinlagerungen und allgemeines Unwohlsein können als Erstsymptome auftreten. Eiweissverlust über den Urin, eine gestörte Blutgerinnung mit Hirn- und Leberblutungen bis hin zu Multiorganversagen und epilepsieähnlichen Krämpfen (Eklampsie) sind ebenfalls mögliche Symptome, welche aber äusserst selten auftreten.


Wie entsteht die Diagnose?

Der mütterliche Blutdruck sowie auch der Urin werden daher in jeder Schwangerschafts-Kontrolle geprüft. Unter Umständen instruieren wir Patientinnen auch den Blutdruck zu Hause selbstständig zu messen. Sollte ein Verdacht bestehen, wird eine erweiterte Blutuntersuchung durchgeführt, bei welcher auch die Leberwerte und Gerinnungswerte kontrolliert werden. Ebenfalls sollten bei begründetem Verdacht das Wachstum des Kindes kontrolliert, sowie der Blutfluss in der Nabelschnur (Doppler) geprüft werden.


Therapie einer Schwangerschaftsvergiftung

Die einzige ursächliche Therapie der Erkrankung ist die Beendigung der Schwangerschaft. Bei Auftreten einer Schwangerschaftsvergiftung ab der 37. + 0. SSW wird daher in der Regel die Geburt angestrebt. Sollte die Erkrankung jedoch vorher auftreten, muss das Risiko der Erkrankung mit den Risiken der Frühgeburt gut abgewogen werden. Durch körperliche Schonung erreicht die Schwangere häufig schon eine Verbesserung. Ebenfalls helfen blutdrucksenkende Medikamente. Die Schwangerschaft wird unter engmaschiger Kontrolle so lange wie möglich fortgeführt. Eine frühzeitige Beendigung der Schwangerschaft erfolgt nur, wenn die Risiken für Mutter und Kind zu hoch sind. Auch nach der Geburt muss die Mutter noch einige Tage überwacht werden, um das vollständige Abklingen der Symptome sicherzustellen.


Risikofaktoren und Prävention

Da eine nicht erkannte Präeklampsie schwerwiegende Folgen für Mutter und Kind haben kann, ist es wichtig, dass man besonders gefährdete Frauen frühzeitig erkennt. Die Krankheitsgeschichte der Patientin kann schon einige Risikofaktoren zutage bringen, wie beispielsweise ein vorbekannter erhöhter Blutdruck, Autoimmunerkrankungen oder auch eine Präklampsie in einer vorherigen Schwangerschaft. Grundsätzlich kann aber jede Frau an einer Präeklampsie erkranken.


Da die Krankheitsgeschichte jedoch nur 40% der gefährdeten Patientinnen aufdeckt, wurde eine umfangreichere Methode zur Risikoabschätzung entwickelt. Nach aktueller Studienlage können mit diesem Präeklampsie-Screening 75% der gefährdeten Frauen entdeckt werden.


Dies hat eine grosse Bedeutung, da gefährdete Patientinnen präventiv behandelt werden können. Durch die Einnahme von Acetylsalicylsäure (ASS/Aspirin) von 100–150 mg täglich ab spätestens der 16. SSW kann die Rate an Schwangerschaftsvergiftungen deutlich gesenkt werden und somit erhebliche Risiken von Mutter und Kind abgewendet werden.


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