Trichomonaden – eine oft unbemerkte Erkrankung
Trichomonaden sind mit weltweit ca. 5 Millionen neuen Erkrankungen im Jahr die häufigste sexuell übertragbare Erkrankung.
Sie bestehen aus Parasiten und werden vor allem durch sexuellen Kontakt übertragen. Selten ist auch eine Übertragung über Blase und Enddarm in die Vagina oder durch gemeinsames Benützen von z.B. kontaminierten Handtüchern möglich. Ausserdem kann eine Mutter ihr Neugeborenes bei der Geburt anstecken.
Wie merke ich, dass ich mich angesteckt habe?
Oft verläuft die Ansteckung ohne Symptome. Bei Männern treten in der Regel gar keine Beschwerden auf, Frauen entwickeln nur in 50% der Fälle Symptome, teilweise auch erst nach 6 Monaten. Am häufigsten sind Vagina, Harnröhre und der Muttermund betroffen. Zu den häufigsten Beschwerden zählen dann übelriechender, grün-gelblicher vaginaler Ausfluss, Juckreiz, Ausfluss aus der Harnröhre, Harndrang, Brennen beim Wasserlassen und auch Unterbauchschmerzen.
Welche Folgen kann eine Infektion haben?
Wenn die Infektion unbemerkt bleibt und keine Therapie erfolgt, kann dies aufgrund der Entzündung zu Unfruchtbarkeit führen, auch bei Männern.
Welche Untersuchungen sind möglich?
In den meisten Fällen werden die Trichomonaden durch einen Abstrich aus der Scheide und anschliessender Beurteilung durch das Mikroskop nachgewiesen. Die Parasiten haben eine charakteristische birnenartige Form mit langen peitschenartigen Geisseln und bewegen sich torkelnd, so dass sie gut zu erkennen sind. Meist erfolgt aber auch noch ein Nachweis durch einen Abstrich, der ins Labor geschickt wird. Ein Nachweis ist teils auch durch eine Urinuntersuchung möglich.
Wie wird die Infektion behandelt?
Trichomonaden werden mit Antibiotika behandelt, auch der oder die Partner sollten immer mitbehandelt werden (um einen Ping/Pong-Effekt mit Reinfektion zu vermeiden). Ausserdem ist eine Nachkontrolle sinnvoll um den Therapieerfolg zu überprüfen. In der Zeit der Behandlung empfiehlt sich die sexuelle Enthaltsamkeit.
Was kann ich vorbeugend tun?
Die Verwendung von Kondomen kann eine Ansteckung nicht vollständig vermeiden, senkt das Risiko aber deutlich.