Ernährung und Gewichtszunahme in der Schwangerschaft

Eine gesunde Schwangerschaft und Geburt sind von vielen Faktoren abhängig. Nicht alle Faktoren können wir beeinflussen, einige aber schon. So sollten Sie während der Schwangerschaft zum Beispiel auf Genussmittel wie Nikotin und Alkohol verzichten, aber auch eine gesunde Ernährung und Gewichtszunahme ermöglichen Ihrem Kind einen optimalen Start ins Leben.

Was aber ist normal und muss ich wirklich auf Süssigkeiten und Kaffee komplett verzichten?

Diese Frage stellen sich viele Frauen zu Beginn der Schwangerschaft. Im Folgenden wollen wir einige Fragen hierzu klären und Ihnen einige Tipps im Umgang mit Ernährung und Gewicht in der Schwangerschaft geben.

Wieviel Gewicht Sie in der Schwangerschaft zunehmen sollten, ist abhängig von Ihrem Ausgangsgewicht. Als Orientierung hilft uns hier der BMI (Body-Mass-Index), dieser wird aus Körpergrösse und Köpergewicht berechnet.

Während der Schwangerschaft empfehlen wir eine gesunde und ausgewogene Ernährung und eine angepasste Gewichtszunahme. Eine Schlankheitsdiät sollten Sie in keinem Fall durchführen, denn Ihr Kind braucht eine ausreichende Versorgung mit den notwendigen Nährstoffen.

Auch wenn der Körper während der Schwangerschaft Höchstleitungen erbringt, so ist der Mehrbedarf an Energie nur gering. Ab dem 4. Monat brauchen wir ca. 250 zusätzliche Kalorien (eine Scheibe Vollkornbrot mit Käse) und ab dem 7. Monat ca. 500 zusätzliche Kalorien. Jedoch steigt unser Mehrbedarf an Vitaminen und Mineralstoffen beträchtlich. Einem möglichen Mangel können Sie durch die Einnahme eines Multivitaminpräparates vorbeugen. Hierbei ist auf eine ausreichende Menge von Folsäure, Vitamin D3, Eisen, Jod und Omega-3-Fettsäuren zu achten, da hier der Bedarf häufig durch die Nahrung nicht ausreichend gedeckt werden kann.

Bei der Wahl geeigneter Lebensmittel für eine ausgewogene Ernährung, sollten Sie sich an die allgemein gültige Lebensmittelpyramide halten.

Bei Milchprodukten sollten Sie auf pasteurisierte Produkte zurückgreifen und auf Produkte aus Rohmilch verzichten, da es in seltenen Fällen zur Übertragung von Bakterien kommen kann (Listerien), welche in der Schwangerschaft eine Gefahr für das Kind darstellen.

Auch von pasteurisiertem Käse sollte die Rinde vor dem Verzehr entfernt werden. Geschmolzene oder erhitze Käse (Fondue, Raclette, Pizza) könne sie bedenkenlos geniessen.

Ebenso sollten sie Fleisch gut braten, kochen oder grillen. Blutiges Fleisch, geräucherte oder getrocknete Produkte können ebenfalls Krankheitserreger enthalten und sollten gemieden werden. Auf Grund möglicher Bleibelastungen sollten sie während Schwangerschaft- und Stillzeit ebenfalls auf den Verzehr von Wild verzichten.

Roher Fisch kann schnell verderben und zu Lebensmittelvergiftungen führen, auch hier ist also Vorsicht geboten. Je nach Herkunft des Fisches kann dieser, erhöhte Mengen von Quecksilber und Dioxinen enthalten. Marlin, Schwertfisch, Hai, Ostseelachs und Ostseehering sowie frischen Thunfisch und ausländischen Hecht sollten sie nur in kleinen Mengen verzehren oder ganz verzichten.

Auch eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr von 2l/Tag ist wichtig. Optimaler Weise sollten Sie Wasser und/oder ungesüssten Tee trinken. Auch Süssgetränke können in der Schwangerschaft konsumiert werden, sollten aber eine Ausnahme darstellen.

Auf Alkohol, Nikotin und Drogen sollten Sie, wenn möglich in der Schwangerschaft komplett verzichten. Durch Konsum kann es zu Fehlbildungen und Minderentwicklung des Kindes Kommen.

Auf Kaffee müssen Sie nicht komplett verzichten, sollten Ihren Konsum aber auf 2 bis 3 Tassen pro Tag reduzieren.

Auch Süssigkeiten sind generell erlaubt. Gegen eine Kugel Glace oder eine Reihe Schokolade ist nichts einzuwenden, solange Sie keine spezielle Diät auf Grund eines Diabetes einhalten müssen. Es bedarf jedoch eines begrenzten Konsums, damit sie nicht ungewollt zu viel Gewicht zunehmen.

Vegetarische Ernährung ist sehr verbreitet und in der Schwangerschaft auch kein Problem. Achten Sie darauf, dass der erhöhte Nährstoffbedarf durch ausreichend pflanzliche Produkte (Tofu, Hülsenfrüchte, Milchprodukte, Eier, pflanzliche Öle und Nahrungsergänzungsmittel) gedeckt ist. Insbesondere ist auf eine ausreichende Zufuhr von Vitamin B12 und Omega 3 Fettsäuren zu achten.

Eine vegane Ernährung während der Schwangerschaft und Stillzeit ist nicht empfohlen, auf Grund der besonderen Ernährungsbedürfnisse. Sollten sie jedoch weiterhin eine vegane Ernährung wünschen, ist es ratsam eine Ernährungsberatung zur Begleitung in der Schwangerschaft hinzu zu ziehen, damit es nicht zu Mangelerscheinungen kommt. Kritische Nährstoffe bei der veganen Ernährung in der Schwangerschaft sind Vitamin B12, Proteine, Omega-3-Fettsäuren, Eisen, Zink, Jod, Calcium, und Vitamin D3. Eine laborchemische Bestimmung dieser Parameter im Blut ist generell möglich, wird aber unter diesen Umständen nicht komplett von der Krankenkasse übernommen.

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