Chlamydien – eine der häufigsten sexuell übertragbaren Erkrankungen
Chlamydien sind weltweit und auch in der Schweiz eine der häufigsten sexuell übertragbaren Erkrankungen und nehmen seit Jahren zu. Schätzungen zu Folge sind in der Schweiz 3–10% der sexuell aktiven Bevölkerung betroffen, 70% davon sind Frauen.
Verursacht wird die Erkrankung durch das Bakterium Chlamydia trachomatis. Eine Übertragung kann durch ungeschützten oralen, vaginalen oder analen Geschlechtsverkehr erfolgen. Auch eine Übertragung durch die Mutter auf das Kind während der Geburt ist möglich. Aus diesem Grund wird bei allen Schwangeren zu Beginn der Schwangerschaft auf Chlamydien getestet.
Welche Symptome treten auf?
In den meisten Fällen (ca. 70% der Frauen und 50% der Männer) sind Betroffene symptomlos oder leiden unter leichten Beschwerden. Als Symptome können Schmerzen und Brennen bei der Miktion sowie Ausfluss aus der Scheide und/oder Harnröhre auftreten. Eine Übertragung kann auch dann stattfinden, wenn keine Symptome vorliegen. Unbehandelt kann die Infektion bei Frauen eine Beckenentzündung mit Unterleibsschmerzen, Fieber, Ausfluss und Beckenschmerzen verursachen. Als Folge der Entzündung können die Eileiter verkleben und so zu einer Unfruchtbarkeit führen.
Männer können durch eine Nebenhodenentzündung ebenfalls unfruchtbar werden. Bei Neugeborenen kann es zu Augen- und Lungenentzündungen kommen.
Wie können Chlamydien diagnostiziert werden?
Zuerst erfolgt die klinische Untersuchung mit Abstrichentnahme aus Vagina, Harnröhre, Anus oder Rachen. Ein Urintest ist zwar ebenfalls möglich, weist den Erreger aber nicht ganz so zuverlässig nach.
Wie wird behandelt?
Eine nachgewiesene Chlamydien-Infektion sollte antibiotisch behandelt werden. Wir empfehlen, alle Geschlechtspartner der letzten 6 Monate mitzubehandeln, mindestens jedoch die Partner der letzten 4 Wochen. Eine erneute Testung sollte nach 3–6 Monaten erfolgen.
Was kann ich zur Vorbeugung tun?
Kondome schützen nicht vollständig, verringern aber das Risiko einer Ansteckung. Bei häufig wechselnden Geschlechtspartnern kann eine regelmässige Testung sinnvoll sein.
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